Die ersten Statuten sagen aus, dass die Kleinkaliber-Schützen Wabern am 13. Februar 1944 gegründet wurden. Sie galten damals als Kleinkaliber-Sektion der Freischützen Wabern. Leider sind keine Protokolle aus dieser Zeit vorhanden.

 

1944
Fusion der Feldschützen Wabern und der Wabern-Schützen zu Freischützen Wabern.
Beschluss zur Gründung einer Kleinkaliber- sowie einer Pistolensektion
1949
Erstes Jahr der Schiesstätigkeit.
Bau der provisorischen Kleinkaliber- und Pistolenschiessanlage auf der Liegenschaft Siegenthaler im Breitenacker.

Wie dem auch sei, die Grundsteinlegung passierte sicherlich am 13. Februar 1944 und dieses Datum gilt als Geburtsstunde der heutigen Sportschützen Wabern.

Die Vereinszusammensetzung von 1949:

Ausschuss:

Obmann: Dr. Willy Luick
Sekretär und Kassier: Hans Zybung
Material- und Munitionsverwalter: Hermann von Wartburg

Weitere Mitglieder:

Rudolf Ellenberger, Ernst Hänni, Gottlieb Hebeisen sen., Gottlieb Hebeisen jun., Willy Hebeisen, Walter Hebeisen, Karl Hofmann, Heinrich Jucker, Ernst Kämpf, Alfred Kleeb, Paul Lanz, Ernst Roniger und Hans Wüthrich.

Schützenhausbau Nesslerenhölzli ( Viktoria )

Am 28. Februar 1951 unterzeichneten die beiden Parteien, Viktoriastiftung Erziehungsanstalt Wabern und Freischützen Wabern Kleinkalibersektion, einen Mietvertrag für 250 m2 Grund und Boden der Parzelle Nr. 1404 östlich des Nesslerenhölzli in Wabern. Die Parzelle ist zweckgebunden zur Erstellung und zum Betrieb einer Kleinkaliber-Schiessanlage. Die Mietdauer beträgt 15 Jahre und erneuert sich immer wieder auf weitere 5 Jahre, wenn nicht vor Ablauf der Frist etwas anderes vereinbart wird. Der Mietzins beträgt jährlich Fr. 40.--.

Nach Eingabe des Baugesuches hagelte es Einsprachen auf dem Bauinspektorat Köniz:

    • Privateinsprache mit 44 Unterschriften

 

    • Schweizerischer Bund für Naturschutz

 

    • Privateinsprache von 3 Metzgern, 1 Kaufmann von der Spitalackerstrasse 18 in Bern und einer Haustochter in Schüpfen.

 

    • Bernische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz

 

    • Eine Einzelperson

 

    • Naturschutzkommission der Naturforschenden Gesellschaft Bern

 

  • Privateinsprache mit 12 Namen

Am 18. Februar 1952 waren die langwierigen Einspracheverhandlungen abgeschlossen und die Baubewilligung der Regierung wurde erteilt.

Der Kostenvoranschlag belief sich auf ca. Fr. 11'000.-- , welcher auch mit abschliessender fiktiver Rechnung von Fr. 11'591.85 eingehalten wurde. Die Finanzierung wurde durch grosszügige Schenkungen, Zeichnungen von Anteilscheinen à je Fr. 25.-- und einem Sport-Toto-Anteil von zirka Fr. 1'100.-- sichergestellt.

Anlässlich des Schützenbottes vom 4. Juni 1952 konnte Obmann Ernst Roniger den Kleinkaliberschützen die Schiessanlage mit sechs Zugscheiben zur Benützung freigeben.

Aus dem Erlös mehrerer durchgeführter Firmenschiessen konnte der Scheibenstand im Jahr 1960 zu sehr günstigen Bedingungen überdacht werden. Die Schiessanlage musste im Jahr 1962 provisorisch mit zwei zusätzlichen Scheiben ergänzt werden, damit die BKSV- und EKSV-Schiessen im Kreis 1 durchgeführt werden konnten. Im Jahr 1964 wurde dann intensiv an diesem Provisorium gearbeitet und ein Schützenstübli eingerichtet.

Hohe Zeigerkosten während der Schiess-Saison veranlasste die Hauptversammlung vom 8. Februar 1963, den Einbau einer hand-betriebenen Scheibentransport-Anlage zu prüfen. Zwei Jahre später, am 17. September 1965, konnten bei der Firma Brügger nach gründlicher Abklärung sechs komplette Pendeltransport-Laufscheiben für Fr. 4520.-- bestellt werden, eine technisch einfache und finanziell günstige Lösung, bei der ein späterer Umbau auf elektrischen Betrieb möglich war. Der Einbau wurde sofort vorgenommen.

Nachdem am 6. November 1978 der elektrische Anschluss ab dem Eidgenössischen Amt für Messwesen realisiert war, befasste man sich schon wieder mit Neuerungen. An der Vereinsversammlung vom 13. Juli 1979 gab Präsident Fritz Blaser II folgende Daten bekannt:

    • 25. bis 31. August: abräumen

 

    • 1. bis 7. September, jeweils ab 17.00 Uhr: abbrechen der alten Anlage

 

    • 10. bis 22. September: Betonarbeiten

 

    • 12. Oktober: montieren der 6 automatischen Laufscheiben System Leu&Helfenstein

 

  • 13. bis 31. Oktober: Fertigstellungsarbeiten

Interessante Zahlen aus der Abrechnung:

  • Fronarbeiten wurden 1687 Stunden à Fr. 8.-- getätigt, was Fr. 13'496.-- ergibt.
  • Materialkosten: Fr. 16'519.15
  • Sport-Toto-Beiträge wurden Fr. 3000.- ausbezahlt.

Endgültige Abschlussarbeiten mit Eternitverkleidung aus dem Abbruchobjekt Restaurant Bären Wabern erfolgten im Juli 1980.

Die vorläufig letzten Arbeiten, nämlich die Neugestaltung des Vorplatzes, erfolgten im Sommer 1994.

Statuten

Der Vorschlag

"Wir haben keine eigenen Vereinsstatuten. Da mit der 300m Sektion kein grosser Zusammenhang mehr besteht, wäre der Zeitpunkt nun gekommen, die Angelegenheit an der Hauptversammlung von heute Abend zur Sprache zu bringen."

Dies waren die ersten Äusserungen zum Werdegang für eigene Statuten der Kleinkaliberschützen Wabern, welche Präsident Fritz Blaser I anlässlich der Vorstandssitzung vom 12. März 1965 gemacht hatte.

Nach regen Diskussionen, in welchen man einen gewissen Missmut im Verhältnis gegenüber dem grossen Bruder verspürte, wurde dem Antrag zur Schaffung von Statuten zugestimmt.

Der lange Weg

Von den 300m Schützen wurde Lunte gerochen, denn sie beantragten eine Fusion des Vorstandes innerhalb der drei Sektionen (300m-, Pistolen- und Kleinkaliberschützen). Wir wurden aber immer von den 300m-Freischützen ignoriert und deshalb drängten wir auf Selbständigkeit.

Nach den Angaben der Freischützen sei einerseits ein Austritt nicht möglich, anderseits wollten sie uns die Anlage im Nesslerenhölzli für Fr. 6000.- verkaufen. Ohne auf diese Voten einzutreten erarbeiteten wir unsere Statuten. Nach mehreren und differenzierten Gesprächen wurde schlussendlich am 31. Mai 1967 eine Einigung gefunden:

Die Kleinkaliberschützen Wabern bezahlen den 300m-Schützen als "Freigeld" die einmalige Summe von Fr. 500.- innert Jahresfrist.

Der Schiess-Stand "Nesslerenhölzli" geht damit endgültig in den Besitz der Kleinkaliberschützen Wabern über.

Als bisherige Untersektion der 300m-Freischützen werden die Kleinkaliberschützen sofort selbständig.

Die ersten Statuten

An der ausserordentlichen Hauptversammlung vom 1. Juni 1966 wurden die Statuten von den Versammlungsteilnehmern einstimmig genehmigt.

Die am 13. Februar 1944 gegründete Kleinkaliber-Untersektion der Freischützen Wabern sind ein Verein im Sinne von Art. 60 ff des Schweizerischen Zivilgesetzbuches mit Rechtsdomizil in Wabern bei Bern.

Die Statuten wurden vom Bern.-Kant. Kleinkaliber-Schützen-Verband genehmigt und durch den nachmaligen Generalstabs-Chef H. Häsler unterzeichnet. Die Genehmigung des Eidg. Klein-kaliberschützen-Verbandes erfolgte am 20. Juni 1966.

Die Revision

Mit der Genehmigung der Statutenrevision vom 4. März 1983 wurden die Kleinkaliberschützen Wabern auf Sportschützen Wabern umgetauft. Eine solche Anpassung drängte sich nach unseren übergeordneten Sportschützen-Verbänden auf. Bei dieser Gelegenheit wurden noch weitere kleinere Anpassungen der Statuten vorgenommen.

Die letzten 15 Jahre der Sportschützen Wabern

Die letzten 15 Jahre unseres Vereins waren geprägt von Kameradschaft, aktivem Vereinsleben und neuen Freundschaften.

Wir hatten das Glück, den Kontakt mit den Schützen von Wabern (Hessen), in Deutschland, aufbauen zu können. Zu Beginn wurden recht häufig mehrtägige gegenseitige Besuche organisiert. Diese Besuche waren immer sehr interessant und lebhaft. Für die Teilnehmer werden diese sicher unvergesslich in Erinnerung bleiben. Beide Vereine haben heute Mühe, ihre Mitglieder für zusätzliche längere Reisen zu motivieren, so dass die Kontakte heute hauptsächlich auf privater Basis und meistens schriftlich oder telefonisch gepflegt werden.

Für die Jungschützenausbildung haben wir viele Stunden investiert und bieten heute einen lehrreichen und attraktiven Kurs an. Leider ist uns trotz diesen Bemühungen bis heute nur ein Schütze als Aktivmitglied geblieben. Wir werden trotzdem auch in Zukunft Kurse für interessierte Jugendliche anbieten, um unser Können und unsere Erfahrungen weitergeben zu können.

Wir haben in diesen Jahren auch immer versucht, gute Resultate als Einzelschützen, mit der Mannschaft und der diversen Gruppen zu erzielen, andererseits ein reichhaltiges Angebot an gesellschaftlichen Aktivitäten zu bieten. Die meisten Anlässe wie der Spiessbraten, der Fondueabend, der gemeinsame Höck mit Nachtessen am Grill sind heute immer noch sehr beliebt und werden von vielen Schützen, meistens in Begleitung der Ehefrau, der Kinder oder von Freunden, besucht. Die Anzahl Anmeldungen an den verschiedenen Schiessanlässen ist bis heute zufriedenstellend.

In den letzten 4 Jahren haben wir uns dank der gemeinsamen Nutzung unserer Schiessanlage sehr eng mit den Sportschützen Bümpliz befreundet. Diese Freundschaft wird von allen Mitgliedern beider Vereine gepflegt, auch wenn wir die Anlage bis heute getrennt nutzten. Wir sind froh, die Aktivitäten in Zukunft gemeinsam durchführen zu können.

Freundschaftsschiessen mit Täuffelen

Aus dem Jahresbericht 1949 entnehmen wir:

Zum Schluss der Schiessaison trafen wir uns zu einem Freundschaftsschiessen mit den Kameraden vom Bielersee bei prächtigem Herbstwetter.

1949 war das erste Jahr unserer Schiesstätigkeit und wir können Stolz sein, dieses Schiessen ohne Unterbruch bis heute durchgeführt zu haben. Abwechslungsweise findet es in Täuffelen und in Wabern statt.

Im Jahresbericht von 1950 steht sogar, dass der Freundschaftsmatch Täuffelen-Bielersee mit unserer Sektion bereits zur Tradition geworden ist und dass er in unserem Stand im Breitenacker durchgeführt wurde.

Erstmals 1952 wurde ein von Täuffelen gestifteter Wanderpreis der Siegersektion Wabern in Gewahrsam gegeben. Das erste Reglement für dieses Freundschaftsschiessen wurde im Jahr 1953 ausgearbeitet und unterschrieben. Organisation von 1952:

  • Teilnehmerzahl ca. 25 Schützen
  • Bereitzustellende Scheiben: 6
  • Der Zeiger- und Warnerdienst ist gegenseitig zu regeln
  • Totale Schiesszeit: ca. 2 Stunden, ab 13.00 Uhr
  • Die Vorbereitungen sind am Tage zuvor auszuführen
  • Auszeichnung: Die zwei höchsten Einzelresultate beider Vereine
  • erhalten eine Medaille
  • Nachtessen, ca. um 17.00 Uhr
  • Menu: Erbssuppe, Gnagi und Kartoffelsalat
  • Kosten für das Nachtessen: Fr. 2.80 pro Teilnehmer


Die Kosten und Auszeichnungen haben sich seither ein wenig geändert. Seit dem 28. Oktober 1962 ist ein Gutpunktesystem zum Bezug von Zinnbechern, einem Plateau und einer Zinnkanne eingeführt worden.

Aufgrund der langjährigen Freundschaft unserer Vereine nahmen wir am 15. Juni 1990 als "Göttisektion" an der Standarteneinweihung der Kleinkaliberschützen Täuffelen teil.

Freundschafts- und Fernschiessen mit Wabern bei Kassel, BRD

Für eine erste Kontaktnahme wünschten die Sportschützen der Stadt Wabern bei Kassel, uns über Ostern 1981 mit einer Delegation einen Besuch abzustatten. Dies waren die ersten Worte von Präsident Fritz Blaser II an der Vorstandssitzung vom 15. Januar 1981.

Unter der Führung des Präsidenten wurde mit den Gästen aus Deutschland ein sportliches Schiessen auf die 300m-Distanz mit Ordonnanzwaffen und das Kleinkaliberschiessen 'auf die 50m- Distanz mit dem Kleinkaliberstutzer durchgeführt.

Neben dem Besuch des Schweizerischen Schützenmuseums fand die Zusammenkunft mit einer Reise um den Thunersee ihren Abschluss.

In den darauffolgenden Jahren wurden mehrere Besuche organisiert. So reiste im 1982 eine 17 köpfige Schweizer Delegation nach Wabern/Hessen. Es folgten weitere gegenseitige Besuche. Im Jahr 1986 wurden wir zum 60jährigen Bestehen des Kleinkaliber-Schützenvereins Wabern 1926 e. V. eingeladen. Nach einer Besuchspause reiste am 11. September 1993 eine kleine Delegation zur Einweihung der neuen Schiesssport-Anlage nach Wabern/ Hessen und überbrachte eine Glocke.

Bis heute pflegen wir immer noch jedes Jahr ein Freundschafts-Fernschiessen, von welchem die Resultate gegenseitig übermittelt werden.

Mittelländisches Kleinkaliberschützenfest 1960

An der Hauptversammlung vom 17. Januar 1959 stimmten 20 Mitglieder für die Uebemahme des Mittelländischen Kleinkaliberschützenfestes 1960 zu. Vier Personen enthielten sich ihrer Stimme und niemand war dagegen. Der Grundstein für das grosse Wagnis war damit gelegt.

Für die Festorganisation wurden an der ausserordentlichen Hauptversammlung vom 18. April 1959 folgende Schützen bestimmt:

Organisationskomitee
Präsident: Roniger Ernst
Vize-P. und Generalkassier: Ellenberger Rudolf
Sekretär: Fluhbacher Karl
Beisitzer: von Wartburg Hermann
Schiesskomitee  
Präsident: Blaser Fritz I
Vize-Präsident: Hebeisen Gottlieb jun.
Sekretär: Wyss Paul
Sektions-, Mannschafts-
und Gruppenwettkampf
 
Präsident: von Wartburg Hermann
Vize-Präsident: Walther Richard
Gabenkomitee  
Präsident: Hebeisen Walter
Vize-Präsident: Häberli Fritz
Bau- und Wirtschaftskomitee  
Präsident: Kipfer Hans
Vize-Präsident: Burren Armin
Polizei- und Sanitätskomitee  
Präsident: Häberli Fritz
Vize-Präsident: Läderach Hans
Chef des Materiellen: Hebeisen Gottlieb sen.
Presse und Prooaaanda: Brotschi Adolf

Während des Festes, welches auf dem "Bächtelengelände" stattfand, wurden 46 Laufscheiben aufgestellt. Zur Betreuung der Schützen benötigte es täglich 35 bis 45 Mann, nebst den zirka 100 Warnern welche zum grossen Teil aus Schulkindern rekrutiert wurden.

Die Munition musste gemäss den damals gültigen allgemeinen Bestimmungen von der Festsektion schachtelweise gekauft werden. Der Bezug wurde auf dem Schiessbüchlein mit einem Stempel vermerkt.

Die folgenden Stiche wurden angeboten:



Die Organisation dieses Schützenfestes ist, neben den Bauarbeiten, die an Arbeitsstunden aufwendigste Herausforderung, die unser Verein in den 50 Jahren seines Bestehens angenommen hat.

Vorstandschargen Sportschützen Wabern